Die Leere, die sehr rasch nach einem Verlust eines geliebten Menschen in uns entsteht.
Ist wie eine hellgraue, dicke, sehr zähe Schicht. Die mir zeigt, dass sie in meinem Körper Platz genommen hat. Die sich immer weiter in mir ausbreitet ….immer weiter und weiter …. sie möchte mich an einen Punkt bringen, wo ich endlich aufgebe. Aufgebe „diese Leere nicht fühlen zu wollen“. Ich spüre wie mein Widerstand immer größer wird und meine Gedanken laut schreien“ Nein „ ich will sie nicht fühlen, sie macht mir Angst, Angst verschlungen zu werden.
Es ist still in mir.…..eine sehr feine und leise Stimme in mir sagt: Wann? Wann …. gibst du diesen Widerstand endlich auf,….. lass los ….. und sage“ JA“…. JA zu diesem Gefühl in dir. Ich merke, wie sich alles wieder aufbäumen möchte, aber die leise Stimme flüstert, versuch es…..ich gebe nach……endlich….. endlich hab ich es geschafft.
Ich sinke und sinke, falle und falle und halte ganz verkrampf meinen Körper zusammen. Ich warte auf den Aufschlag, auf das Zerschmettern am Boden. Ich warte und warte und nichts geschieht. Ich merke, wie meine Gedanken sich im Kreis drehen,…. wieso passiert nichts?….. Nach einiger Zeit lass ich die Gedanken wie Schmetterlinge weiterziehen, weg von mir…….
Ich fühl nur noch mich….meinen Körper, meine graue zähe Schicht, sie umhüllt mich. Sie packt mich in Watte, ich hab das Gefühl, ich schwebe….. „Ja ich schwebe“ in meiner Leere! Einfach so … Meine Leere umarmt mich , sie hält mich ….. sie ist für mich da. Ich merke wie, ich mich mit jedem Atemzug wohler und wohler in meiner Leere fühle. Ich spüre wie wir beide Eins werden, und entdecke wie die Leere mir einen Raum öffnet, einen Raum der l e e r ist.
Ich fühle und genieße…. Eine Tür öffnet sich , mein Verstorbener tritt herein, wir gehen aufeinander zu , ich umarme ihn, ich fühle Freude, Wiedersehensfreude, ich spüre, wie Tränen der Liebe über meine Wangen rollen, wir beide verbinden uns ….. Glückliche Erinnerungen tauchen auf….ich fühle sie, ich erlebe sie aufs Neue…..in diesem Augenblick…..
Wie kann das sein, höre ich meinen Verstand sagen….
Ich dränge die Gedanken auf die Seite, denn ich möchte mehr…. Mehr solcher Art Geschenke von meinem Raum der Leere. Ich möchte sie füllen, füllen mit Erfahrungen, Geschichten aus Vergangenen und zukünftigen Tagen ……… Ich spüre meine Verbundenheit zu meinem Verstorbenen, ich erlebe, dass er lebendig ist, nicht wie ich es kannte, aber auf eine ganz neue Art und Weise, und es ist wunderschön… Ich fühle ihm……<3
Ich frage mich gerade: „ Wieso hab ich mich sooo gewehrt gegen dieses Gefühl!
Das Gefühl der Leere – sie ist mein Freund geworden 🙂